Woher diese Aussage stammt, weiß ich nicht. Katzen haben ihren eigenen Kopf. Diese Meinung ist weit verbreitet.

Vielleicht hat es damit zu tun, dass früher im Training sehr häufig Strafen verwendet wurden. Da Katzen sehr sensible Wesen sind, reagieren sie auf Strafen mit Flucht oder Angriff.

 

Positve Verstärker führen zum Ziel

Katzen sind aber sehr gut über positve Verstärker zu motivieren. Futter und Spiel kommen hier gleichermaßen zum Einsatz. Je nach Trainingsaufgabe und Charakter der Katze eignet sich das eine oder andere mehr.

Im Medical Training arbeiten wir überwiegend mit Futter. Denn hier geht es ja darum Ruhe zu halten. Und da ist Futter einfach die bessere Wahl.

 

Wir starten mit dem Boden-Target

Auch bei den Katzen starte ich das Medical Training mit dem Targettraining. Die Katzen lernen auf jeden Fall zuerst ein Boden-Target kennen, auf das sie sich setzen sollen. Sie lernen dort zu warten, egal was um sie herum passiert.

Erst dann starte ich mit den verschiedenen Aufgaben wie Zecken entfernen, Ohren untersuchen oder Augentropfen geben.

Im Video unten sind die ersten Schritte des Trainings mit einem Wildling zu sehen. Er kam mit drei Monaten ins Tierheim und war absolut scheu. Zum Zeitpunkt unseres Trainings ist er sechs Monate alt und hatte sich schon etwas an Menschen gewöhnt.

Bei unserer ersten Begegnung hat er mich angefaucht und ist sofort geflüchtet, sobald ich mich bewegt habe. Mit Blutwurst und einem kleinschrittigen Trainingsplan konnte ich ihn dann aber schnell davon überzeugen, dass Kooperation mit mir sich lohnt.

Vor dem Video hatte ich nur ein paar kleine Trainingseinheiten mit ihm absolviert. Dabei hatte ich getestet, wie ich ihn mit der Wurst belohnen kann. Denn aus meiner Hand wollte er das Futter zuerst überhaupt nicht nehmen. Und anschließend hatte ich noch den Clicker konditioniert.

Es ist so schön zu sehen, was in kurzer Zeit möglich ist.