Wer hat es nicht schon einmal erlebt, dass der Hund sich an der Pfote verletzt hat? Oft passiert so etwas auch noch auf einem langen Spaziergang. Kein Mensch weit und breit, geschweige denn eine Tierarztpraxis. Da ist guter Rat teuer.

Eine eingerissene oder sogar abgerissene Kralle, eine Schnittverletzung oder der Hund ist womöglich in einen Nagel getreten. Und bei der ganzen Aufregung sollst Du nun auch noch einen Pfotenverband anlegen?

 

Was kann ich in der akuten Situation tun?

Zuerst einmal solltest Du einen Verband anlegen, der die Wunde vor Dreck und Nässe schützt. Für den Fall, dass der Hund blutet, hält der Verband auch die Umgebung – also beispielsweise das Autopolster – sauber.

 

Welches Material brauche ich, wenn ich einen Verband fachgerecht anlegen möchte?

Auf jeden Fall brauchst Du Verbandswatte, damit Du die Pfote und hier vor allem die Zwischenzehenbereiche gut polstern kannst.

Denn ohne Polsterung kommt es an den Zehen der Hunde sehr schnell zu Druckstellen.

Desweiteren brauchst Du eine selbsthaftende Binde. Damit geht es ganz schnell und unkompliziert. Selbst wenn Dein Hund etwas zappelt, rutscht nicht gleich der komplette Verband herunter.

 

Aber nun mal der Reihe nach:

  1. Wenn Dein Hund eine Wunde an der Pfote hat, solltest Du diese mit einem Tupfer oder ähnlichem abdecken.
  2. Du steckst in jeden Zwischenzehenspalt einen Wattestreifen. Die Daumen- bzw. Afterkralle nicht vergessen!
     
  3. Du umwickelst die Pfote bis auf die Höhe des geplanten Verbandes mit Verbandswatte. Wickle die erste Lage dabei unten über die Krallen. Danach packst Du die Pfote nach oben hin in 8ern Wickeln ein. Das hat den Vorteil, dass die gegenläufigen Lagen einander festhalten und so der Verband nicht so schnell von der Pfote rutscht.
     
  4. Die Verbandswatte wird mit der selbsthaftenden Binde überwickelt. Auch hier startest Du wieder unten über die Krallen und wickelst in 8ern weiter nach oben. Achte darauf, dass die Binde nicht zu fest gezogen wird. Sonst kann es zu Durchblutungsstörungen kommen.
     
  5. Die Laufsohle wird mit einem Klebeband verstärkt.
  6. Solltest Du einen Knabberfuchs haben, klebe den Verband an seinem oberen Ende noch am Fell fest. Dann hält er etwas länger 🙂

Ein Verband ist in erster Linie eine Erste Hilfe Maßnahme. Du solltest Dich danach an eine Tierarztpraxis wenden. Dort muss entschieden werden, wie die Pfote weiter versorgt wird.

Wichtig ist auch, den Verband vor Nässe zu schützen. Ein nasser Verband muss sofort gewechselt werden.

 

Du solltest das Anlegen eines Verbandes für den Ernstfall auf jeden Fall üben.

Nimm Dir dazu ein Stofftier. Wenn Du die Wickeltechnik beherrschst, dann kannst Du es an Deinem Hund versuchen.

Aber auch hier gilt: Verbinde Deinem Hund nicht ohne Vortraining einfach die Pfote. Auch das solltest Du in kleinen Schritten trainieren.

 

Hier verbinde ich Aaron eine Vorderpfote. Ich mache das am liebsten, wenn der Hund liegt. Dann kann ich mir die Pfote schön gerade halten und der Verband sitzt später sehr gut.