Für Oliver und mich steht unser ganz individuelles Medical Training auf 3 Standbeinen.

  • Behandlungen und Pflegemaßnahmen mit Kooperationsverhalten
  • Ein besonderes Setting für „da müssen wir jetzt leider durch“
  • Fixieren für den Tierarztbesuch

 

Meine Ziele, Wünsche und Erwartungshaltungen

Ich habe eine richtig lange Zeit gebraucht um meine Ziele, Wünsche und Erwartungshaltung an das Medical Training für Oliver und mich, so zu sortieren. Der Weg dorthin war mit Glaubenssätzen wie “mein Hund ist zu ängstlich“, „ich bin die schlechteste Hundetrainerin der Welt“ und „das wird doch nie was“, gepflastert.

Ich habe mich extrem unter Druck gesetzt, dass Oliver beim Tierarzt keine Angst mehr hat, sich dort problemlos von fremden Menschen anfassen lässt und er in der Praxis Kooperationsverhalten zeigen kann.

Diese Ansprüche haben uns in eine Sackgasse geführt.

Aber was soll ich sagen, der Weg hat sich richtig gelohnt und wir können aktuell alle Situation meistern.

Zu Hause füllt sich unser Koffer mit Pflege und Behandlungsmaßnahmen, die mit einem Kooperationsverhalten möglich sind, super schnell.

Eigentlich sind alle Routine Pflege und Behandlungsmaßnahmen von dem „da müssen wir durch” Setting in den Kooperationsverhalten Bereich gewandert. Und das mit Maßnahmen, von denen ich das nicht geglaubt habe.

 

Bleibt also noch das dritte Standbein, der Tierarztbesuch

Oliver hat keine Angst mehr, die Praxis zu betreten und kann im Wartebereich Leckerlies auf seiner Decke fressen.

Im Behandlungszimmer zeigt er leichtes Meideverhalten vor den fremden Menschen, möchte keine Leckerlies aber zittert nicht und sein Körper ist weich.

Wir haben ein Ritual, auf das er sich verlassen kann.

Ich nehme ihn auf den Arm (haben wir trainiert), hebe ihn auf den Tisch, auf dem seine Decke liegt und stelle die Schale mit Leckerlies in seine Blickrichtung. Er möchte natürlich nicht fressen, aber es gehört einfach zu dem Ritual.

Dann fixiere ich ihn und er kann sich extrem vertrauensvoll in das Halten „entspannen“
Selbst beim Impfen oder Aufschneiden eines Atheroms mit dem Skalpell gab es keine Angst oder Abwehrreaktion.

Natürlich frischen wir das Fixieren immer wieder auf, aber auch dabei kann er sich sofort darauf einlassen, ohne Anzeichen zu zeigen, dass er das Fixieren durch die letzten Behandlungsmaßnahmen, negativ verknüpft hat.

Mir hat diese 3 Säulen Struktur wirklich sehr geholfen und ich fühle mich im Medical Training angekommen.

 

 

Autorin: Anja Püster
  • Medical Trainerin in Ausbildung
  • Hundetrainerin
  • Gassiservice

Homepage: www.hundeschule-puester.de