So einfach und pauschal kann man das natürlich – wie meistens im Training – nicht beantworten.
Zuerst ist einmal ist es wichtig zu wissen, wie genau das Verhalten aussieht, dass der Hund zeigt.
Hat er Angst, die Praxis überhaupt zu betreten? Oder bekommt er schon Panik auf dem Weg dorthin im Auto?
Fängt er an zu zittern, wenn Ihr in den Behandlungsraum gebeten werdet? Oder unter Umständen erst, wenn er auf den Tisch soll bzw. angefasst wird?
Kann er Leckerlies nehmen oder verweigert er in seinem Stress sogar das Futter?
Geht er aggressiv nach vorne oder sitzt er nur zitternd in der Ecke und bewegt sich nicht?
Würde er vielleicht Hals über Kopf flüchten, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt?
Für all diese unterschiedlichen Fälle braucht es auf jeden Fall individuelle Trainingspläne. Hier solltest Du Dir Hilfe bei einem kompetenten Hundetrainer in Deiner Nähe suchen.
Aber ein paar Dinge gibt es schon, die in jedem Fall helfen.
- Geh mit Deinem Hund so oft es geht in die Praxis, ohne dass etwas passiert. Wenn Du nicht bis rein kommst, dann geh mit ihm bis zu dem Ort, wo er noch entspannt mitgehen kann. Und wenn Ihr zu Beginn nur auf dem Parkplatz bleibt, ist das völlig in Ordnung. Dort gibt es dann zur Abwechslung mal keine unschönen Situationen, sondern einfach nur tolle Dinge. Futter zieht sehr oft. Und hier würde ich nicht sparen. Es darf gerne der Sonntagsbraten sein.
Und dann fahrt Ihr einfach wieder nach Hause.
So kannst Du die Verknüpfung Tierarztpraxis = blöde Situation auflösen. - Ganz wichtig ist es, dabei auf das Wohlbefinden des Hundes zu achten. Er sollte recht schnell in der Lage sein zu entspannen. Vielleicht hilft ihm eine Decke, die Ihr schon als Ruheplatz trainiert habt.
Achte auch darauf, dass Du entspannt bist. Denn wenn Du aufgeregt bist, kann Dein Hund nicht entspannen. - Kurze Besuche und die öfter, solltest Du bevorzugen. Damit erreichst Du mehr, als nur ein oder zwei mal hinzufahren um dann die ganze Praxis auf einmal zu erkunden.
Nach und nach kannst Du die Zeit, die Ihr in der Praxis verbringt steigern. - Alle Situationen, die dem Hund in der Tierarztpraxis begegnen können, kannst Du zu Hause mit ihm üben. Wenn er die Aufgaben kennt, weil Du mit ihm Anfassen und Abhören geübt hast, machen ihm diese Situationen in der Praxis keine Angst mehr.
Wichtig ist hierbei auch, dass Du das angefasst werden von fremden Personen mit Deinem Hund zuerst einmal bei Euch zu Hause übst. Dazu kannst Du Freunde und Bekannte bitten Dir beim Training mit dem Hund zu helfen.
Aber bitte Vorsicht, wenn der Hund mit Beißen reagiert. Es soll ja niemand verletzt werden. - Begleitumstände, die Deinen Hund aufregen, wie beispielsweise fremde Hunde oder Katzen im Wartezimmer, solltest Du umgehen. Mach einfach einen Termin mit dem Hund zu Beginn oder am Ende der Sprechstunde.
- Ganz wichtig beim Training von Situationen die Angst auslösen, sind kleine Trainingsschritte und viele Wiederholungen. Dein Hund sollte sich nie überfordert fühlen. Es sollte stets das Gefühl haben, dass der die Situation meistern kann.
Fachgerechtes Training ist erfolgversprechend
Und neben den gerade besprochenen Punkten ist dann natürlich ein gezieltes Training unersetzlich.
Für einen schnellen und langfristigen Erfolg ist es entscheidend, dass Dein Training gut durchdacht und strukturiert abläuft.
Arbeiten mit Kooperationssignalen gibt dem Hund die Sicherheit, dass er die Geschwindigkeit des Trainings mitgestalten kann. Denn sobald es ihm zuviel wird, hat er die Möglichkeit das Training zu unterbrechen.
Eine übersichtliche Dokumentation zeigt Dir, ob Du auf dem richtigen Weg bist und hilft Dir keine wichtigen Details zu vergessen.
Ein guter Trainingsplan beinhaltet ein ausformuliertes Trainingsziel und zeigt Dir über die einzelnen Trainingsschritte den Weg von Eurem Ist-Stand heute zum Ziel.
Du behältst dann stets den Überblick und weißt immer, was Ihr beide gerade könnt. Und vor allem, was Ihr alles schon geschafft habt.
Und so kann das Ergebnis dann aussehen nach einem erfolgreichen Training
Paul hatte vor unserem Training Panik in der Praxis. Er konnte nur mit Maulkorb und festgehalten von zwei Personen behandelt werden.
Heute kann er sich entspannt in den Praxisräumen bewegen und freut sich immer auf die vielen Kekse, die es dort gibt.
Ihn hinbringen, nein Spaß natürlich. Witzig ist das oft nicht, denn der Hund meiner Tante
ist nur mit Höchstanstrengung in die Praxis zu bekommen. Er geht aggressiv nach vorne oder sitzt in der letzten Ecke vom Auto und bewegt sich nicht.
Hallo Detlef,
ja das ist bei vielen Hunden eine große Herausforderung. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass sich die Situation für diese Tiere verbessert.